Ähnlich wie bei Akupressur und Shiatsu handelt es sich bei Tuina (auch „Tui Na“ oder „Tui-Na“ geschrieben) um eine spezielle Massagetechnik aus der Traditionellen Chinesischen Medizin. Sie ist allerdings wesentlich umfassender als die beiden vorher genannten Methoden und bezieht einzelne Elemente dieser mit ein. Zusätzlich fließen auch Techniken der Chiropraktik mit in die Tuina ein.
Die grundsätzlichen Massagegriffe bei der Tuina lassen sich bereits von der Bezeichnung ableiten. Die Wörter „tui“ und „na“ bedeuten übersetzt „drücken“ oder „schieben“ sowie „ziehen“ und „greifen“.
Wie alle Behandlungsmethoden der Traditionellen Chinesischen Medizin zielt auch die Tuina Massage auf den gesamten Körper, den Geist und die Seele des Patienten. Mittels der speziellen Massagetechniken sollen sowohl die Lebensenergie - das Qi - als auch das Blut des Patienten wieder besser fließen können. Blockaden der Meridiane können damit aufgelöst werden, so dass wieder alle Körperteile optimal mit Qi und Blut versorgt werden. Durch die Stimulation der bereits aus der Akupunktur und Akupressur bekannten Therapiepunkte können außerdem innere Organe angesprochen werden. Insgesamt sollen durch die Tuina Massage die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt werden, so dass sich dieser von allein wieder ins Gleichgewicht bringen kann. Grundsätzliches Ziel ist es, die Funktionskreise aller fünf Elemente in ein optimales Gleichgewicht zu bringen.
Durch die umfassende Ausrichtung dieser Therapieform können zahlreiche Krankheiten und körperliche Funktionsstörungen damit behandelt werden. Wie bei der Akupressur und der Shiatsu Massage lassen sich mit der Tuina beispielsweise Beeinträchtigungen am Bewegungsapparat des menschlichen Körpers wirkungsvoll behandeln. Darüber hinaus können chronische Erkrankungen wie Migräne, Asthma und Hyperaktivität gelindert werden. Im Bereich der inneren Organe bietet sich die Tuina Massage zur Behandlung von Gastritis, Hypertonie, Verstopfung sowie zahlreichen gynäkologischen Erkrankungen an.
Durch die teils sehr kraftaufwändigen Massagegriffe sollte die Tuina allerdings nicht bei Hautdefekten, Entzündungen und akuten Infektionen, Tumoren und sonstigen akuten Verletzungen angewandt werden.
Für eine Tuina Massage wendet der Therapeut zahlreiche verschiedene Griffe und Behandlungstechniken an. Insgesamt besteht die Massagetechnik aus über 300 einzelnen Griffen, darüber hinaus gibt es 18 verschiedene Grundgriffe. Eine Therapie mit der Tuina Massagetechnik sollte mindestens zehn Behandlungssitzungen beinhalten, damit sich die Wirksamkeit optimal entfalten kann. Jede Behandlungssitzung dauert im Durchschnitt etwa 30 Minuten. Die verschiedenen Massagegriffe reichen vom Drücken der aus der Akupressur bekannten Therapiepunkte über das Klopfen und Reiben entlang der Meridiane bis hin zum Rollen und Drehen von Hautpartien, um Verspannungen zu lösen. Für den Patienten kann die Tuina Massage mitunter relativ schmerzhaft sein, da die Massagegriffe in der Regel unter relativ großem Druck erfolgen.
Aus diesem Grund sollte eine Tuina Massage ausschließlich von geschultem Fachpersonal vorgenommen werden. Andernfalls können irreparable Schäden an Haut, Gelenken und dem gesamten Bewegungsapparat entstehen. Obwohl es zahlreiche Bücher gibt, die Anregungen für selbstständige Übungen und Massagetechniken geben, raten die Mediziner generell von einer Selbstbehandlung ab.
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