Die Moxibustion ist - ähnlich wie die Akupunktur - ein über Jahrtausende bewährtes Verfahren zur Stimulation spezieller Therapiepunkte, welche sich auf den Meridianen im Körper befinden. Bei der Moxibustion wird dies jedoch nicht durch das Einstechen von Nadeln erreicht, sondern durch das gezielten Erwärmen der betreffenden Körperstellen.
In Fachkreisen nennt man die Moxibustion auch Moxa-Therapie. Im umgangssprachlichen Bereich wird die Anwendung der Moxibustion meist kurz „moxen“ genannt.
Die Therapiepunkte, welche bei einer Moxibustion angesprochen werden, können mit denen bei der Akupunktur übereinstimmen, in einigen Fällen unterscheiden sie sich jedoch auch von diesen. Im Gegensatz zur Akupunktur ist die Moxibustion allerdings im westlichen Raum immer noch relativ unbekannt und wird wesentlich seltener angewandt. Und das, obwohl die Methode bereits im 17. Jahrhundert durch das Veröffentlichen eines Buchs des Pfarrers Hermann Buschoff bekannt gemacht wurde.
Grundlage der Moxibustion ist, die entsprechenden Therapiepunkte durch den Einfluss von Wärme zu reizen. Die Punkte werden also lediglich äußerlich gereizt, nicht, wie bei der Akupunktur, durch einen Eingriff in den Körper.
Die traditionelle Methode der Moxibustion in China wird angewandt, indem der Arzt zunächst Ingwerscheiben auf die Haut über die entsprechenden Therapiepunkte legt. Auf diese Ingwerscheiben werden nun kleine Kegel gesetzt, die aus getrocknetem Beifußkraut bestehen. Diese Kegel werden im Anschluss angezündet und brennen dann ganz langsam ab. Der Patient wartet ab, bis er ein deutliches Hitzegefühl am entsprechenden Therapiepunkt spürt. Anschließend kann der Kegel abgenommen werden, oder - wenn nur ein Kegel verwendet wird - dieser zum nächsten Therapiepunkt weitergesetzt werden. Die Therapie sieht dabei vor, jeden Therapiepunkt mehrmals zu erhitzen, bis eine Rötung der Haut sichtbar wird.
Neben dieser traditionellen Methode der Moxibustion haben sich im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Abwandlungen davon gebildet. So setzen einige chinesische und japanische Mediziner bei sehr starken und akuten Beschwerden die Beifußkraut-Kegel direkt auf die Haut, das heißt ohne Unterlegen einer Ingwerscheibe. Der Therapiepunkt wird dadurch wesentlich intensiver erhitzt, wodurch auch Brandblasen entstehen können. Diese sind allerdings beabsichtigt und stellen einen Teil der Behandlung dar.
In Anlehnung an die Akupunktur werden heute bei der Moxibustion teilweise auch Nadeln verwendet. Sie werden in den entsprechenden Therapiepunkt eingestochen und sollen die Hitze des brennenden Beifußkrauts nicht nur äußerlich auf die Haut leiten, sondern auch direkt in den Körper zum Therapiepunkt.
Als etwas mildere Methode gibt es inzwischen auch Moxibustionspflaster, die völlig ohne Feuer auskommen und einfach auf die Haut geklebt werden. Diese Pflaster enthalten eine Füllung aus verschiedenen Heilkräutern, die in Verbindung mit der Körperwärme eine Wärmereaktion erzeugen sollen. Die Wirkung dieser Pflaster wird jedoch als wesentlich geringer beschrieben, als beim traditionellen Verfahren der Moxibustion.
Die Anwendungsgebiete der Moxibustion ähneln denen der Akupunktur, unterscheiden sich jedoch in einigen Details. So soll die Moxibustion beispielsweise nicht bei Entzündungen und Fieber angewandt werden. Auch bei Schlaflosigkeit ist sie aufgrund der anregenden Wirkung eher nicht zu empfehlen. Darüber hinaus empfiehlt es sich nicht, eine solche Behandlung im Gesicht beziehungsweise am gesamten Kopf des Patienten durchzuführen. Am besten geeignet ist die Moxibustion zur vorbeugenden oder akuten Behandlung von Erkrankungen der Atemwege, sowie bei allen chronischen Erkrankungen.
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