Das Schröpfen wird als ausleitendes Therapieverfahren seit vielen Jahrhunderten in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) angewendet. Grundlage dabei ist, dass mittels spezieller Schopfgläser, denen die Luft entzogen wird, ein Unterdruck erzeugt wird. Konkret bedeutet das: die Schröpfgläser werden direkt auf die Haut gesetzt und anschließend wird mittels einer Pumpe oder einer Verbrennung die darin vorhandene Luft entzogen. Durch den Unterdruck saugt sich die Haut in das Glas hinein und die Durchblutung an der betreffenden Stelle wird verbessert.
Grundsätzlich gibt es das Schröpfen auf zwei verschiedene Arten. Beim trockenen Schröpfen werden die Gläser auf unversehrte Hautstellen gesetzt, wodurch keinerlei Wunden entstehen. Die einzigen bleibenden Merkmale beim trockenen Schröpfen sind eventuell Blutergüsse, die nach der Behandlung zurückbleiben können.
Beim so genannten blutigen Schröpfen wird die Haut dagegen angeritzt, bevor das Schröpfglas aufgesetzt und diesem die Luft entzogen wird. Durch den Unterdruck tritt verstärkt Blut an der Schröpfstelle aus. Diese Methode des Schröpfens geht zurück auf die seit mehreren tausend Jahren angewandte Technik des Aderlasses. Man möchte damit bewirken, dass negative Körpersäfte, die sich laut Überlieferung an Stellen befinden, an denen beim Patienten Probleme auftreten, ausgeleitet werden. Heutzutage wird das blutige Schröpfen jedoch nicht mehr so oft angewendet, da hierbei durchaus Probleme entstehen können. Dies könnten zum Beispiel Entzündungen oder die Bildung von Narben sein. Auch Blutvergiftungen sind bei unsachgemäßer Behandlung und mangelnder Hygiene schon aufgetreten.
Wie bereits angedeutet, werden beim trockenen Schröpfen spezielle Gläser auf die Hautoberfläche gesetzt. Oft geschieht dies auf dem Rücken des Patienten. Um die Luft aus diesen Gläsern auszuleiten und dadurch einen Unterdruck zu erzeugen, gibt es verschiedene Verfahren. Traditionell wird die Luft mittels einer Flamme vorher erhitzt und ihr dadurch der Sauerstoff entzogen. Wird das Glas nun auf die Hautstelle gesetzt, bildet sich ein Unterdruck von selbst. Mittlerweile gibt es jedoch auch Schopfgläser, an die eine Unterdruckpumpe angeschlossen werden kann. Mittels dem Pumpen von Hand kann diesen Gläsern nach dem Aufsetzen die Luft manuell entzogen werden.
Bei den Körperstellen, auf die die Schröpfgläser aufgesetzt werden, handelt es sich in der Regel um die aus der Akupunktur beziehungsweise Akupressur bekannten Therapiepunkte, welche auf den Meridianen liegen. Dadurch können körpereigene Funktionen gestärkt und Selbstheilungskräfte aktiviert werden. Auch Verspannungen von Muskeln und Sehnen können durch diese Therapie gelöst werden. Beim blutigen Schröpfen können dann darüber hinaus auch Schlacken, die sich durch den Stoffwechsel im Körper bilden und Giftstoffe enthalten können, ausgeschwemmt werden.
Die moderne westliche Medizin konnte bisher keinen eindeutigen Nachweis über die Wirksamkeit des Schröpfens erkennen. Jedoch hat sich in der Vergangenheit schon oft gezeigt, dass dieses Verfahren sehr wohl positive Wirkungen auf den Körper haben kann. Traditionell wird es sehr gerne bei Bluthochdruck, Migräne, Rheuma, Lungenproblemen, Nierenschwäche sowie bei allen körperlichen Beeinträchtigungen, welche mit der Muskulatur beziehungsweise den Bandscheiben im Rücken in Zusammenhang stehen, angewendet.
Insbesondere das blutige Schöpfen sollte ausschließlich von geschulten Fachpersonal durchgeführt werden. Menschen, die Probleme mit der Blutgerinnung haben, dürfen keinesfalls blutig geschröpft werden. Dies trifft ebenso auf Patienten zu, welche Probleme mit Hautkrankheiten, wie z. B. Ekzeme, Neurodermitis oder extreme Akne haben. In der Regel bleiben nach dem Schröpfprozess Hämatome an den betroffenen Hautstellen für einige Tage sichtbar. Auch eine Nervenreizung beziehungsweise ein Wärmegefühl kann nach der Behandlung für eine begrenzte Zeit überbleiben. Sehr wichtig ist die Einhaltung absoluter Hygiene, andernfalls können leicht Infektionen und andere Krankheiten übertragen werden.
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