Anders als die westliche Medizin unterscheidet die Traditionelle Chinesische Medizin nicht zwischen Nahrung und Arzneimitteln. Der einzige Unterschied, der gesehen wird, besteht darin, dass Nahrungsmittel von der Wirkung her schwächer sind als Arzneimittel. Weil der Mensch eben täglich essen muss, ist es nach der Lehrmeinung in der Traditionellen Chinesischen Medizin wichtig, dass die Nahrung dem jeweiligen Typen, der Jahreszeit und dem Gesundheitszustand angepasst wird. Dadurch seine eine wirksame Vorbeugung vor Krankheiten gewährleistet.
Der Mensch gilt in der chinesischen Medizin dann als gesund, wenn die Energie in seinen Organen ausgewogen und harmonisch ist. Nur dann könnten diese reibungslos funktionieren und hätten einen unterstützenden Einfluss auf andere Organe. Besteht hingegen innerhalb eines Organs ein Energiemangel oder -stau würden Krankheiten entstehen.
Die Grundlage der chinesischen Ernährungslehre bildet dabei das System der fünf Elemente, welches schon vor Jahrtausenden entwickelt wurde. Dies besagt, dass sich die Elemente Metall, Erde, Wasser, Feuer und Holz gegenseitig beeinflussen und miteinander in einem stetigen Wechselspiel verbunden sind. Durch seinen Geschmack lässt sich jedes Lebensmittel dabei einem Element zuordnen. Dadurch kann eine Aussage darüber getroffen werden, wie die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen auf die Organe wirken.
Dem Element Holz werden sämtliche Lebensmittel, die einen sauren Geschmack aufweisen, zugeordnet. Nahezu jedes saure Lebensmittel besitzt eine erfrischende Energie, was sich positiv auf die Holzenergie auswirkt. Durch diese Lebensmittel werden einerseits die körpereigenen Säfte bewahrt und andererseits dessen Substanz gefestigt. In den Sommermonaten oder bei sportlicher Aktivität kann diese Funktion von säuerlichem Obst oder Früchtetees erfüllt werden.
Der saure Geschmack hat den Effekt, dass er zusammen zieht, was insbesondere bei Erkältungskrankheiten unerwünscht ist. Bahnt sich eine Erkältungskrankheit an, wirken sich beispielsweise Früchtetees, Südfrüchte oder Tomaten negativ aus. Denn durch die zusammenziehende Wirkung des sauren Geschmacks wandert die Kälte von der Oberfläche des Körpers ins Innere, wo sie sich schwieriger wieder entfernen lässt. Dadurch kann unter Umständen ein großer Schaden entstehen.
Diese Lebensmittel haben nicht nur eine austrocknende Wirkung, sondern leiten darüber hinaus das Qui nach unten. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Verdauung, insbesondere, wenn es um die Verdauung von Fett geht. Lebensmittel, die durch Grillen, Rösten oder Braten Bitterstoffe entwickeln und verschiedene Genussmittel, etwa Kaffee, Schwarztee oder Zigaretten entziehen dem menschlichen Körper Feuchtigkeit. Dadurch erhöht sich die körperliche und geistige Aktivität kurzfristig.
Werden die genannten Genussmittel jedoch im Übermaß konsumiert, führt das zu negativen Symptomen. Sehr häufig treten Schlafstörungen, Nervosität sowie innere Unruhe auf. Daneben gibt es eine Reihe von Lebensmitteln, die natürliche Bitterstoffe enthalten und dank ihrer positiv austrocknenden Wirkung bei Feuchtigkeit eingesetzt werden können. Zu diesen Lebensmitteln zählen beispielsweise Löwenzahn, Rucola, Grapefruit oder Chicorée.
Durch die erdigen Anteile der Lebensmittel wird die Mitte des Menschen gestärkt. Größtenteils handelt es sich hierbei um sättigende und süße Lebensmittel, wie nahezu alle Sorten von Gemüse, Fleisch und Getreide, Nüsse, Fette und Eier. Weil durch den süßen Geschmack das Chi aufgebaut wird, geht die Traditionelle Chinesische Medizin davon aus, dass ein plötzlicher Heißhunger auf Süßes auf einen Chi-Mangel in der Milz zurückgeht. Milchprodukte hingegen haben eine verschleimende und befeuchtende, also negative Wirkung.
Bei Feuchtigkeit, also einer Yin-Fülle lagert sich Wasser mit giftigen Stoffen, die darin gelöst sind, im menschlichen Gewebe ab. Ein zu hohes Maß an Feuchtigkeit kann sowohl bei normal- als auch bei übergewichtigen Menschen auftreten. Dieses Problem macht sich durch Wasseransammlungen, Niedergeschlagenheit, Dumpfheit sowie das Gefühl von Schwere in den Gliedmaßen bemerkbar. Der Zustand der Betroffenen bessert sich, wenn sie auf Lebensmittel mit feuchtigkeitsbildender Wirkung verzichten. Das Ausscheiden der Feuchtigkeit wird durch gekochte Speisen aus hochwertigen Zutaten, die mit aromatischen Gewürzen und Kräutern zubereitet wird, gefördert.
Die Metall-Lebensmittel zeichnen sich dadurch aus, dass sie scharfe Wärme erzeugen, sie sowohl bei innerer Kälte als auch beim Eindringen von äußerer Kälte eine Wirkung zeigen. Beim Eindringen von äußerer Kälte in den Körper helfen scharf-warme Getränke, etwa Glühwein oder Ingwertee dabei, die Poren zu öffnen. Der Betroffene fängt an zu schwitzen, wodurch die Kälte wieder abgegeben wird. Scharfwarme Gewürze, die regelmäßig gegessen oder in Form von Gewürztee getrunken werden, helfen bei innerer Kälte, also etwa bei einem kalten Körperempfinden, kalten Füßen oder häufigem nächtlichem Wasserlassen. Die Wirkung entsteht dadurch, dass sie den Aufbau von Wärme innerhalb des Körpers unterstützen. Durch das Verwenden von Alkohol oder scharfen Gewürzen beim Kochen wird die Energie in Bewegung gebracht. Scharf-warme Gewürze sollten beispielsweise bei einem Chi- oder Yangmangel oder niedrigem Blutdruck in kleinen Mengen regelmäßig verwendet werden. Werden über einen längeren Zeitraum hinweg Speisen gegessen, die stark scharf gewürzt sind, kann dies zum Hitzeaufbau im Körper führen. Vorsicht ist also bei Bluthochdruck oder innerer Hitze angebracht.
Der wichtigste Grundsatz bei diesen Lebensmitteln lautet, dass Salz verhärtet. Vom Ursprung her hat der salzige Geschmack eine aufweichende Wirkung. Zu den Wasser-Lebensmitteln zählen grundsätzlich jene Lebensmittel, die nach Meer riechen. Dazu gehören beispielsweise Meeresfrüchte, Meeresalgen oder Fisch. Ohnehin werden Meeresalgen in zahlreichen Ländern Asiens sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung von Krebs genutzt. Im Grunde konsumiert der moderne Mensch ohnehin zu viel Salz. Im Übermaß genossen verliert das Salz aber seine aufweichende Wirkung und wirkt im Gegenteil verhärtet. Dadurch wird der Körper ausgetrocknet, die guten Säfte werden aufgebraucht und wichtige Mineralien könne dem Knochen entzogen werden.
Weil die Menschen in Asien regelmäßig Meeresalgen essen und Milchprodukte vermeiden, versorgen sie ihre Knochen optimal mit dem Spurenelement Kalzium. Deshalb ist dort das Problem der Osteoporose (Knochenentkalkung) bis heute unbekannt. In Meeresalgen sind jedoch noch zahlreiche weitere wichtige Mineralstoffe enthalten. Weil die Wirkung der Meeresalgen nach unten gerichtet und nach innen geleitet ist, können die Mineralien in die Knochen eingelagert werden. Das in der Milch enthaltene Kalzium hingegen lagert sich außen am Knochen ab, wodurch Gelenkprobleme verursacht werden können.
Oktober 2017
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